Schon fast gebetsmühlenartig müssen wir jedes Jahr die Forderungen nach einer tatsächlichen und gelebten Gleichstellung von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft wiederholen. Nach dem Erlangen der rechtlichen Gleichstellung hätte es doch eigentlich ein Klacks sein müssen diese im Alltag umzusetzen. Weit gefehlt, noch immer werden Frauen in vielen Bereichen gegenüber von Männern benachteiligt.
Als Sozialisten sind wir deshalb alle gefordert. Nur ein beherzter Einsatz von uns allen kann helfen die nationalen Vorgaben, ausgearbeitet von unserer Ministerin Taina Bofferding an den Mann und die Frau zu bringen, um mittelfristig einen gesellschaftlichen Wandel zu erreichen. Tun können wir dies auf unterschiedlichen Ebenen, im privaten, beruflichen aber vor allem dort, wo wir politisch Verantwortung tragen, allen voran in den Gemeinden. Viele grössere Gemeinden haben es vorgemacht und eigene Chancengleichheitsdienste aufgebaut. Doch auch für kleiner und mittelgrosse Gemeinden lohnt es sich die personellen Ressourcen zur Verfügung zu stellen um gemeinsam mit den Bürger_innen in der Thematik voranzukommen.
Als Gemeinde sind wir Arbeitgeber und können deshalb sofort durch Fortbildungsangebote gezielt Anreize setzen und unsere Mitarbeiter_innen für die Thematik sensibilisieren, sodass mögliche nicht mehr zeitgemässe Rollenbilder in Frage gestellt werden. Ausserdem sind wir Dienstleister und Anlaufstelle für unsere Bürger_innen und können im Bereich der Kommunikation den Hebel ansetzen. Gleiches gilt für die Gemeinden, die die Kinderbetreuung in Eigenregie organisieren. Bei der Ausarbeitung sowie der Umsetzung des pädagogischen Konzepts können gerade im non-formalen Bildungsbereich Akzente gesetzt werden, die uns im Kampf gegen Stereotypen weiterbringen. Da wir lokal zudem nah an den vielen Freiwilligen sind die sich tagaus tagein in Sport-, Kultur, oder anderen Freizeitvereinen engagieren, bietet es sich auch an gerade hier gezielt mit Projekten anzusetzen.
Begrüssenswert ist es deshalb, dass man als Gemeinde mit dem Ministerium einen verlässlichen Partner an seiner Seite hat, die einem im Alltag begleiten und unterstützen. Als Gemeinde Steinfort haben wir zudem die Möglichkeit erhalten eine Pilot-Konvention abzuschliessen, die den Prozess und die Zusammenarbeit mit dem Ziel der Ausarbeitung eines Aktionsplans festhält. Bei diesem Prozess geht es vor allem darum, durch eine Bestandsaufnahme einen massgeschneiderten Aktionsplan für die Gemeinde mit klar festgehaltenen Prioritäten aufzustellen. Nach der Umsetzung soll dann der Fortschritt anlässlich einer Evaluation analysiert und festgehalten und gegebenenfalls angepasst werden.
Als verantwortlicher Schöffe begrüsse ich ausdrücklich diese prozessorientierte Herangehensweise, da sie es einem als Schöffenrat es ermöglicht seine Politik unter Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit umzusetzen sowie klar definierte Ziele festhält, die es zu erreichen gilt. Schlussendlich werden wir Sozialisten den Kampf hin zu einer echten gelebten Gleichheit zwischen Frauen und Männern nur erreichen, wenn wir so viele Menschen wie nur möglich für unser fortschrittliches Gesellschaftsbild gewinnen.
Krempeln wir die Ärmel hoch und packen wir es an!
– Sammy WAGNER, Schöffen der Gemeinde Steinfort