An der neister Editioun vum Lëtzebuerger Land befaasst de Carlo Feiereisen, Infirmier-Anästhesist a Kandidat fir d’LSAP bei de Chamberwahlen, sech mat der Reform vun der Rettungsdéngschter a mat den Auswierkunge vun dëser op d’Verbesserung vun de medezineschen Noutdéngschter.
Verstärkung für den SAMU
Mit der Reform der Rettungsdienste wurde der Service d’aide médicale urgente, kurz SAMU, in das neue Corps grand-ducal d’incendie et de secours (CGDIS) integriert. Grundsätzlich ändert sich an der Funktionsweise des SAMU nichts. Dagegen ist eine Verbesserung bei der Erstversorgung der Patienten durch den allgemeinen Ambulanzdienst spürbar, seit dieser von professionellen Rettungsdienstlern unterstützt wird. In den vergangenen Jahren war es zu bestimmten Zeiten oft schwierig, genügend Freiwillige zu finden, um diesen Dienst zu gewährleisten. Ihrem außerordentlichen Verantwortungsgefühl und ihrer Hilfsbereitschaft ist es zu verdanken, dass der Notdienst bisher dennoch flächendeckend funktionierte. Die Verstärkung des SAMU durch professionelle Rettungsdienstler bringt eine gewisse Erleichterung mit sich und nimmt ein wenig Druck von den Schultern der Freiwilligen.
In diesem Sinne ist die Initiative des Innenministers Dan Kersch, jährlich 50 angehende Berufsfeuerwehrleute zu rekrutieren, die gemeinsam eine solide, anerkannte Ausbildung erhalten werden, nur zu begrüßen. Damit wird endlich anerkannt, dass mit dem rapiden Bevölkerungswachstum in Luxemburg auch die Zahl und die Komplexität der Einsätze steigt, wogegen die Zahl der Freiwilligen zurückgeht.
Positiv zu bewerten ist sicher auch die Tatsache, dass die Reform die Freiwilligen weiterhin in den Mittelpunkt stellt. Die Aus- und Weiterbildung wird so gestaltet, dass die Freiwilligen nach ihren eigenen Verfügbarkeiten an den Schulungen teilnehmen können. Sie können sich hierfür auch zum Teil von der Arbeit freistellen lassen. Das Gesetz sieht darüber hinaus kleine Vergünstigungen vor, die Freiwillige als Dank und Anerkennung für ihr Engagement erhalten sollen.
All das hilft jedoch nur wenig, wenn die Wertschätzung dieser Arbeit nicht von der allgemeinen Bevölkerung getragen wird. Es ist eine traurige Tatsache, dass Rettungsdienstler immer häufiger zur Zielscheibe von Beschimpfungen und manchmal auch Gewalt werden, obwohl sie nur helfen wollen. Es ist zu hoffen, dass ein auf Initiative von LSAP-Minister Dan Kersch ausgearbeitete Gesetzprojekt, das hohe Strafen für diese Art von Verhalten vorsieht, schnell in Kraft tritt und Wirkung zeigt.
Eine hochwertige ärztliche Erstversorgung
Insgesamt ist zu erwarten, dass die neue Organisationsstruktur und die Aufstockung des Personals zu einer erhöhten Effizienz der Rettungsdienste führen werden. Es sollte besser möglich sein als bisher, flächendeckend innerhalb von kürzester Zeit einen Notarzt zum Einsatzort zu bringen.
Es ist wohl wahr, dass es momentan noch Diskussionen über die Verträge gibt, die zwischen dem CGDIS und den Krankenhäusern, beziehungsweise den Notärzten abgeschlossen werden sollen. Auch hatte der Staatsrat im Rahmen der Ausarbeitung des Gesetzes angemerkt, dass eine Struktur wie das CGDIS eigentlich über eigene Notärzte verfügen sollte. Der Gesetzgeber hat sich jedoch dafür entschieden, das bestehende System, das gut funktioniert, weitgehend beizubehalten. Dass es im Detail noch Klärungsbedarf und vereinzelt unterschiedliche Positionen gibt, ist nicht verwunderlich.
Ich habe jedoch keinen Zweifel daran, dass die Reform auch in diesem Punkt schnell umgesetzt werden kann. Am Ende haben alle Akteure das selbe Ziel: einen verlässlichen ärztlichen Notfalldienst, der schnell zur Stelle ist und eine hochwertige medizinische Erstversorgung garantieren kann.